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Analogic Disk - DD 7/2003
Bosslet
silicon on fabric, steel, d= 102 cm
DD 14-8/2002 - Analoge Scheiben
Silicon on fabric, steel, d= 102 cm

 

EBERHARD BOSSLET IN DER GALERIE BOCHYNEK, Düsseldorf

Zum zweiten Mal präsentiert der ehemalige Documenta-Teilnehmer und jetzige Dresdner Akademieprofessor  Eberhard Bosslet ungewöhnliche Werke in der Düsseldorfer  Galerie von Martin Bochynek.

 Bosslet wurde durch seine massiven grossformatigen Arbeiten  aus dem Spannungsfeld von industrieller Technik und Kunst  bekannt. Verstrebungen, Hochdruck-Hebekissen, Gummireifen,  Schläuche und Druckluftflaschen bilden in seinem Werk das  Ausgangsmaterial für die bildhauerische Befragung von Kontexten,  Räumen und dem vorherrschenden Skulpturverständnis. Doch  auch im Feld der Malerei hat Bosslet stets die gängigen  Genregrenzen befragt, er malte seit den achtziger Jahren mit  Lacken auf ungewöhnliche, meist zweckentfremdete Bildträger wie  etwa Bruchglas, Autoscheiben oder plastifiziertes Segeltuch. Jetzt  zeigt er in der aktuellen Ausstellung ‹Analoge Scheiben›  reduzierte, beinahe emblematische Malerei auf Trampolinen.  Hierbei geht es gleichzeitig um die Erweiterung des  Malereibegriffs, um eine Art Ready-made und um die Verquickung von malerischen, installativen und bildhauerischen Elementen.  

 

Bosslet nutzt den Trampolinstoff für seine runden Bilder, die durch  die Form an klassische Rundgemälde erinnern, allerdings füllt er  sie mit allerhand zeitgeistigen popkulturell inspirierten Zeichen –  da gibt es das Plastikinlet zum Abspielen von Vinyl-Singles, aber  auch das Haltekreuz von CD-Hüllen, das Symbol für Radioaktivität  und einfache monochrome Scheiben. Überall werden  Anspielungen auf eigenständige Kontexte eingestreut, nichts ist  gestisch oder frei komponiert, alles hat seine Vorbilder. Die  Reihung der kreisrunden gleich grossen Gemälde-Objekte  verstärkt den konzeptuellen Charakter der Arbeit, die  Metallfederverstrebung des Trampolinrahmens knöpft formal direkt  an die bildhauerische Materialsprache Bosslets an. Daher fügen  sich die ‹Scheiben› noch stimmiger ins Gesamtwerk als beispielsweise die grossartigen ‹Trabanten›, bestehend aus  mehreren zu skurrilen Zweikörpern aneinandergesetzten Lampen  vom Trödel und einem Konglomerat aus alten Fönen.

Sven Drühl

 

 

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Eberhard Bosslet Contemporary Art | contact@artrelation.de